Aktiver Umgang mit Angst: Meditation

 

Im Downloadbereich finden Sie Audio-Downloads, die verschiedene angeleitete Meditationen beinhalten.

Es gibt viele Bücher über die Technik und die Effekte von Meditationen, im Zusammenhang mit friendly pressure werden vor allem die Effekte in unserem Angstsystem genutzt. Wenn ich darüber gesprochen habe, dass wir kein Anzeigeinstrument für Angst besitzen, so ist dies glücklicherweise nicht die ganze Wahrheit.

Unsere körperliche Verfassung verrät uns sehr viel über unseren aktuellen Angstzustand. Und wären die körperlichen Zustände im Einklang mit den sichtbaren Gefahren unserer Umweltstunden, dann befänden wir uns wieder im Einklang. Im Einklang zwischen den tatsächlichen Gefahren in der äußeren Welt und dem aktuellen Zustand unseres Körpers. In diesem Einklang war allerdings in früheren Zeiten die Gefahr, tatsächlich gefressen oder umgebracht zu werden, sehr viel höher. Insofern beschäftigen wir uns über friendly pressure glücklicherweise nicht mit tatsächlichen Gefahren, sondern mit den allerdings sehr machtvollen Überbleibseln von Angst in unserem Körper.

Dies erfordert leider einen komplizierterer Umgang mit Angst, als ihn unsere Vorfahren zu bewältigen hatten, aber dafür lebt es sich heute wesentlich sicherer. Der Körper bildet in seinen unterschiedlichsten Regionen den jeweiligen Betriebszustand von Angst und Anspannung sehr zuverlässig ab. Weil uns jedoch heutzutage das zugehörige plausible Angstobjekt in aller Regel fehlt, schlagen wir uns also mit körperlichen Phänomenen wie Bauch- und Magendruck, Rücken- und Nackenschmerzen, Spannungsgefühlen, Unruhe und Kribbeln, Druckgefühlen am Kopf und auf den Ohren, Ohrgeräuschen und Herzrasen sowie hohem Blutdruck herum. Aber wir haben die Verbindung dieser Phänomene zum eigentlichen Auslöser, nämlich einer Angstreaktionen längst verloren.

Die angeleiteten Meditationen, die im Einzelnen nochmal erklärt werden, beschäftigen sich über unterschiedliche Zugangswege mit unserem Körper bzw. dem Wechselspiel von Gedanken, Emotionen und körperlichen Zuständen. Der spontan Zugriffe auf eine genaue Wahrnehmung unseres Körpers ist den meisten von uns lange abhandengekommen. Es liegt auch nicht in unserer Natur, körperliche Befindlichkeiten wahrzunehmen, die wir nicht zuordnen können.

Insofern gilt es über das Üben von Meditationspraxis diese Wahrnehmung zu kultivieren und zu verbessern. Wir üben so bewusst mit unserer Wahrnehmung auf unseren Körper zu zugehen. Der psycho-physiologische Prozess der hierbei in Gang kommt, führt bei regelmäßiger Praxis tatsächlich dazu, unseren über Angstprozesse "hochgejagten" Körper wieder mit unserer tatsächlichen Umgebungssituationen in Einklang zu bringen. Und diese mag häufig genug unangenehm sein, aber sie ist de facto in den meisten durchschnittlichen Lebenswirklichkeiten heutzutage nicht gefährlich. Genau diese Rückkopplung zwischen Umgebungswahrnehmung und der Wahrnehmung unseres Körpers erarbeiten wir uns über Meditation. Unser im Körper verankertes emotionales System nimmt also die Botschaft entgegen: „Mir passiert gerade nichts, der Körper ist noch intakt, mein Leben ist nicht bedroht“.